Lilo Schwarz im Dialog


Mitreißend ist sie, die Lilo Schwarz. Wären wir nicht alle tarot-begeistert, wir wären es an diesem Abend geworden.

Kirsten und ROE Buchholzer hatten Lilo in ihre monatliche Mantische Agora eingeladen, die hier von ROE eröffnet wird und von Kirsten mit einer profunden astrologischen Betrachtung der aktuellen Planetenstände eingeleitet wird.

Tarot mit einer Prise Systemaufstellung

lautet der Titel des Vortrags, der nachher kein Vortrag, sondern ein lebendiger Dialog wird. Tarot ist eine Bildersprache, sagt Lilo, und wir gehen damit um, wie mit der Schriftsprache. Wir müssen in ein anderes Muster hineinkommen, die Bilder mit Kinderaugen anschauen, die Karten immer wieder neu entdecken. Einsteigen in die Buntheit und die Lebensfülle der Karten, sie mit einer gefühlmäßigen Intensität aufnehmen.
An einem Sivesterabend vor etwa 25 Jahren hat sie den Tarot kennengelernt. Da hat es hat sie gepackt. Und seither nicht mehr losgelassen. Ich kenne das auch, diesen Blitzeinschlag des Tarot, dessen Feuer nicht zerstört, sondern leuchtet und wärmt, je länger desto mehr.

„Im Dialog mit den Bildern des Tarot“ heißt ihr erstes Buch. Sie erklärt uns, was das heißt, in diesen Dialog zu gehen. Da ich ihre Ausführungen nicht ganz verstehe, frage ich nach. Ja, und dann hält sie mir die Karten gefächert hin. Ich soll eine ziehen. Das habe ich nun davon! Ich ziehe also:

Oh, die Münzen X, welch eine wunderschöne Karte! Dazu fällt mir auf Nachfrage das Wort Wohlbefinden ein. Auf dieser Karte ist wirklich alles drauf, Tiere, Menchen verchiedenen Alters, Natur, eine Stadt und sogar die 10 Sephiroth des Lebensbaumes, dargestellt mit den Münzen. Was möchte man  mehr!
Nun geht es in den Dialog. Dafür wählt sie 3 Symbole aus, die auf der Karte vorkommen, und zu denen ich eine Karte ziehe.

Das 1. Symbol ist der alte Weise am Torbogen:
Um diese Weiheit und Wahrheit geht es in meiner momentanen Lebensphase. Dieses uralte Wissen soll mein Leben würdig bereichern.
Hierzu ziehe ich den Ritterder Stäbe.  Das Wort dazu ist Begeisterung.
Das stimmt 100%ig. Ich besuche zur Zeit einen Grundkurs der Kabbalah und bin sehr begeistert davon, mehr über diese uralte Weisheitslehre zu lernen.

 

 

Als nächstes Symbol wählt sie die Hunde aus.
Das ist meine Form der Vitalität. So soll ich sie ausleben, ohne sie einzuschränken.
Ich ziehe den Narren. Eine starke Karte! Unbefangenheit ist mein Wort dazu. Aber das ist viel zu blass.
Nein, Narrenfreiheit, sagt Lilo und trifft damit direkt ins Schwarze bei mir. Es täte mir wirklich gut, mir davon wesentlich mehr zu genehmigen.
Also Achtung, jetzt kommt die Narrenfreiheit. Super!

 

Das 3.  Symbol: Das Paar in der Bildmitte:
So ist mein Dialog mit dem Leben. So soll ich mich mit anderen in Kontakt bringen und so soll ich Kontakt zulassen. So ist meine Art, Beziehungen zu leben.
Der Bube der Schwerter. Da Lilos starke Energie mit dabei ist, sendet mir der Bube eine ganz andere Botschaft als sonst, Lilos Botschaft, die ich gerne annehme. Spielerisch soll er sein, mein Dialog mit dem Leben.
Ja, gerne! Der jugendliche Bube ist das bstimmt. Als Schwert-Bube ist er auch spielerisch kommunikativ.

Zurück zur Münzen X: Das ist Wohlbefinden für mich: Die spielerische Kommunikation, der spielerische Dialog mit dem Leben und alles mit einem Schuss Narrenfreiheit. Das ist sehr gut und wichtig für mich.

Das habe ich davon: Ich habe etwas sehr Inspirierendes bekommen. Danke Lilo!

Ich habe mir gleich das Buch gekauft. Du findest zu jeder Karte 3 Symbole mit dem entsprechenden Thema, zu dem du eine Karte ziehen kannst. Du kannst auch andere oder weitere Symbole auswählen und so mit den Tarotkarten in Dialog gehen. Probier es mal aus.
Was fehlt, ist die Prise Systemaufstellung. Dazu im nächsten Beitrag.

Ursula

Foto: Kirsten Buchholzer

Kästners Februar


Diesen niedlichen Frühlingsgruß habe ich von Freunden geschenkt bekommen. Ich finde, er passt zum Februar. Schließlich schauen schon überall die Spitzen der Zwiebelpflanzen aus dem Boden.

Na, ja der Februar! Er zeigt noch Winter, lässt den Frühling aber schon ahnen. Erich Kästner widmet ihm eines seiner Monatsgedichte, wobei er nicht die Blümchen, sondern die Zeit und den Karneval im Auge hat:

Der Februar

Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht,
bleibt ja doch nur eins: die Zeit.

Pünktlich holt sie aus der Truhe
falschen Bart und goldnen Kram.
Pünktlich sperrt sie in die Truhe
Sorgenkleid und falsche Scham.

In Brokat und seidnen Resten,
eine Maske vorm Gesicht,
kommt sie dann zu unsren Festen.
Wir erkennen sie nur nicht.

Bei Trompeten und Gitarren
drehn wir uns im Labyrinth
und sind aufgeputzt wie Narren,
um zu scheinen, was wir sind.

Unsre Orden sind Attrappe.
Bunter Schnee ist aus Papier.
Unsre Nasen sind aus Pappe.
Und aus welchem Stoff sind wir?

Bleich, als sähe er Gespenster,
mustert uns Prinz Karneval.
Aschermittwoch starrt durchs Fenster.
Und die Zeit verlässt den Saal.

Pünktlich legt sie in die Truhe
das Vorüber und Vorbei.
Pünktlich holt sie aus der Truhe
Sorgenkleid und Einerlei.

Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht,
bleibt uns doch nur eins:  die Zeit. *

Falls du zum Karneval gehst, lass es dir hierdurch nicht vermiesen. Amüsier dich gut!

Zur Erinnerung: Übermorgen hält Lilo Schwarz einen Vortrag in Hamburg.
Zeit:  25.2.2011 um 19 Uhr
Ort:  Lübecker Str.137 bei Kirsten und ROE Buchholzer

Ursula

* © Erich Kästner „Die 13 Monate“ – Bilder von Erhard Göttlicher, Atrium Verlag AG, Zürich 2005

 

Sonne und Gericht


In der Sonne neugeboren und lichtdurchflutet mag das Leben unbegrenzt leuchtend vor uns liegen. Doch auf der Station der Sonne sind wir noch immer Begrenzungen unterworfen. Auch heißt es, die Mitte zwischen den Polen zu finden. Das ist ja bekanntlich eine besonders interessante Aufgabe!

Unsere liebe  Sonne am Himmel beschert uns das Licht und die Wärme, die wir brauchen, um auf diesem Planeten leben zu können. Wenn sie aber in heißen Gebieten der Erde vom Himmel brennt und sich ihrem Feuer keine schützende Macht entgegenstellt, wie es z. B. die Regenwälder vermögen, erstirbt das Leben. Wir brauchen für ein lebensförderndes Klima eine schützende Ozonschicht. Andererseits wo die Sonne fehlt, fehlen auch Wärme und Licht. Insofern vereinigt die Sonne in sich beide Pole. Es gilt, zwischen zu viel und zu wenig Sonne die Mitte zu halten.

Das begrenzt zwar unsere Spielraum, ermöglicht es uns aber, den für uns geeigneten Lebensraum zu finden.
Mit der Mauer haben Smith und Waite diese Begrenzung dargestellt.

Gehen wir einen Schritt weiter zu der Karte, die auf die Sonne folgt, schauen wir ein Bild, auf dem die Grenzen gefallen sind. Die Menschen sind aus den Gräbern der materiellen Existenz auferstanden. Sie wurden geweckt wurden von der Fanfare des Erzengels. Auf die Karte Gericht folgt dann nur noch die Welt. Ein Zyklus hat sich vollendet.

Auf der Reise bis zur Sonne haben wir jedenfalls Bewusstheit über uns selbst erlangt und unseren Lebensraum abgesteckt und ausgefüllt. An der Mauer stehen die Sonnenblumen und richten ihren inneren Kompass nach dem irgendwie doch endlichen Licht der Sonne aus. Wenn wir es ihnen gleichtun, richtet sich unser Bewusstsein auf das ewige unendliche Licht.

Ursula

Die Sonne: Ich und Du


Wie gesagt, sind auf vielen Decks, z.B. auf der Sonne des Tarot de Marseille zwei Kinder abgebildet, ein Mädchen und eine Junge. Als Kinder sind sie, ebenso wie das Kind auf dem Pferd, Symbole der Neuwerdung.

Ein Junge und ein Mädchen, die einander an der Hand halten, drücken die  Vereinigung der polaren Kräfte aus, die es zu integrieren gilt. Der Mensch hat seine Schattenseiten angeschaut und akzeptiert und sie damit ans Licht gebracht.  Er wendet sich nun dem Du zu und ist bereit, den anderen mit allen seinen Seiten anzunehmen, ebenso wie sich selbst.
Hajo Banzhaf nennt die Szene mit den beiden Kindern die Versöhnung der verfeindeten Brüder Licht und Schatten. Es ist auch die Aussöhnung des Menschen mit seiner animalischen Natur und seinen Schattenaspekten. Die Hinwendung zum Du wird in der vorliegenden Karte durch die geöffneten Arme des Kindes ausgedrückt.

Hier begegnet uns wieder das Thema Ich und Du, das Armin Denner in seinem gleichnamigen Buch behandelt hat (Archiv Dez. 2010). Das Du, die Anderen, die unsere Hingabe und Akzeptanz herausfordern und uns einen Spiegel vorhalten. Wir lernen zu begreifen, dass wir alle eins sind.

Das gelingt umso besser, je klarer unser Ich-Bewusstsein gereift ist. Nur wenn wir dem Du in uns selbst liebevoll begegnen, können wir mit dem Du im Außen freundlich umgehen.

Ursula

Sonne und Mond


Nun ist es an der Zeit, dass wir uns die Karte Die Sonne gründlich anschauen. Sie repräsentiert schon eine sehr anspruchsvolle Station auf unserem Lebensweg, haben wir bis dahin doch einige recht schwierige Stufen hinter uns gebracht (Tod, Teufel, Turm etc.). Wenn wir dann auch noch den Mond bewältigt haben, haben wir uns die Sonne ja richtig verdient! Das soll natürlich nicht heißen, dass wir die Karten der großen Arkana eine nach der anderen linear durchlaufen. Aber das verstehst du schon richtig.

Der Mond zeigt uns den Rückweg zum Licht , den wir nach schwierigen Lebensphasen und nach der Begegnung mit unseren Schattenaspekten gehen müssen. Wir wollen ins Licht und müssen dafür einen zuweilen beschwerlichen Weg auf uns nehmen. Der Mond mit seinen archaischen und vielleicht angsteinflößenden Gestalten entlässt uns, wie Banzhaf es ausdrückt, ins helle Land der Furchtlosigkeit (Sonne). Der Mensch ist ganz geworden und hat Heilung gefunden. Er hat ein hohes Maß an Bewusstheit gewonnen und ist bei sich selbst angekommen. Es ist wirklich ein Neubeginn.

Wenn ich diese Karte gezogen habe, hat mir das stets erfreuliche Entwicklungen in den fraglichen Angelegenheiten in Aussicht gestellt, die dann auch eingetreten sind. Es musste nicht immer eine so schwierige Phase vorangegangen sein, wie sie vom Mond angezeigt wird, war aber manchmal.
Allerdings hat die Sonne auch etwas von mir verlangt:  Eine Klarheit, die das Dunkle in mir dem Licht der Bewusstheit aussetzt.

In manchen Tarotdecks sind auf der Sonnenkarte zwei Kinder abgebildet. Darüber im nächsten Beitrag.

Ursula.

Die Sonne


Es war mal wieder an der Zeit, eine Karte für den Blog zu ziehen. Gestern Abend, als der Sturm die Bäume bog und der Regen gegen das Fenster klimperte, hab ich die Sonne gezogen. Und da fiel mir als allererstes, vor allen anderen klugen Dingen, die man über die Karte Die Sonne sagen kann, ein Gedicht ein. Ich habe es in meinem alten Poesiealbum gefunden. Du kennst es bestimmt:

Hab Sonne im Herzen,
ob´s stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit.
Hab Sonne im Herzen,
dann komme was mag,
das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag.

Ich habe nachgesehen, es ist von Cäsar Flaischlen (1864 – 1920). Es ist ein altes Gedicht, bzw. der erste Vers davon, und vielleicht auch ein wenig altmodisch. Als man es mir ins Album schrieb, war ich ein Kind und habe nicht näher darüber nachgedacht. Heut finde ich es sehr schön. Sonne im Herzen – das ist doch das Schönste, was uns geschehen kann.  Was möchten wir denn so gerne in uns spüren: Das Licht, das unendliche, allumfassende Licht in uns.

Ich wünsche dir Sonne im Herzen!

Ursula

Lilo Schwarz in Hamburg


Ganz wichtig möchte ich euch auf  Vortrag und Workshop von Lilo Schwarz aufmerksam machen. Kirsten und ROE Buchholzer haben die lebhafte schweizer Tarot-Expertin und Buchautorin nach Hamburg eingeladen, wo sie

am 25.2.2011 einen Vortrag hält und

am 26. und 27.2. einen Workshop mit dem Thema
„Tarot-Werkstatt mit einer Prise Systemaufstellung“ gibt.

Die Anmeldung erfolgt bei Kirsten und ROE Buchholzer (http://www.diemantiker.de/). Mehr Infos zum Workshop sowie ein Foto von Lilo Schwarz kannst du Phines Blog Tarot-Wege entnehmen. Gehe auf den nebenstehenden Link auf der rechten Seite.

Auf dem Tarot-Kongress in Hamburg im November 2009 habe ich mit der Arbeit von Lilo Schwarz eine persönliche Erfahrung gemacht. Im Rahmen ihres Kongress-Vortrags machte sie auf der Bühne eine Tarot-Aufstellung mit freiwilligen aus dem Publikum. Ich nahm daran teil, weil ich erfahren wollte, wie sich das denn so anfühlt. Wenn ich mich recht erinnere hatte ich den Tod gezogen. Wir legten die großen Tarotkarten auf den Boden und stellten uns drauf. Es war schon irgendwie beeindruckend, die Energie der Karte durch die Füsse aufzunehmen. Ich habe das körperlich gespürt. Eine interessante Erfahrung!

Von den Büchern von Lilo Schwarz besitze ich das Buch „Selbstcoaching mit Tarot“, Königsfurt-Urania-Verlag 2008. Darin findest du eine Vielzahl sehr gut durchdachter sensibler Legemuster zu verschiedenen Lebensbereichen.
Mehr zu Lilo Schwarz und ihren Büchern  http://www.liloschwarz-seminare.ch/.

Ursula